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Erfolgreiche Premiere von „Milk, Mest un Moneten“

 

Nur eine Woche vor dem Höhepunkt des Karnevals schlugen Heiterkeit und gute Laune am Sonntag in der Aula des Schulzentrums hohe Wellen. Dort feierte das spielfreudige Ensemble der Plattdeutschen Bühne Haltern die Premiere der neu einstudierten bäuerlichen Komödie „Milk, Mest un Moneten“. Dabei sprang der zündende Funke von der ersten Minute an auf die ca. 200 Premierenbesucher über.

 

Spontanen Beifall gab es bereits als sich der Vorhang öffnete und den Blick auf ein üppiges Bühnenbild freigab. Die sonst so problematische, überbreite Bühne der Aula war bis auf den letzten Fleck ausgenutzt. Aber selbst die über 12 Meter breite Bühne reichte den spielfreudigen acht Mitspielern noch nicht aus für ihren Bewegungsdrang. Später bezogen sie in mehreren Szenen das Zuschauerparkett und die Emporen der Aula als Spielflächen ein, sehr zur Freude des gut aufgelegten Publikums.

 

Die Handlung des Stückes von Andreas Heck ist schnell geschildert. Es geht um den Brammer-Hof in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Diese will man durch Tourismus entschärfen. Die geplagte Bäuerin Anna (Andrea Langener in ihrer allerersten Rolle) funktioniert mit Hilfe ihrer Freundin Irene (Heidi Mühlenbrock) die Scheune kurzerhand in ein Heu-Hotel um. Dabei wird sie unterstützt von Knecht Hannes und Magd Berta (Reiner Gerdes und Doris Niklas in urkomischen Rollen). Es finden sich auch sehr schnell die ersten Gäste ein. Das Ehepaar Doris und Axel aus Gelsenkirchen (Sandra Rottke und Willi Deckling in praller Bühnenpräsenz), außerdem die beiden jungen Damen Eva (Vera Herzog-Sasse) und Anita (Katharina Groneck als zwielichtige Intrigantin). Die Letzteren haben mit einigen Kostümwechseln auch fürs Auge einiges zu bieten.

 

Dass nicht alles glatt läuft, versteht sich in einer Komödie von selbst. Gelegentliche Längen des Textes der dramaturgisch nicht allzu anspruchsvollen, etwa zweistündigen Handlung macht das Ensemble durch Spielwitz und -freude wett. Und mit einer Fülle authentischer Requisiten vom Jaucheschöpfer bis zum urigen Melkschemel, von prompt zusammenklappenden Uralt-Liegestühlen über die unvermeidliche Schnapsflasche bis zu den dritten Zähnen eines Mitspielers (!). Auf der Bühne macht man den Zuschauern sowohl durch ein Abendessen als auch später durch ein Frühstück mit ländlicher Kost, appetitlich angereichert mit Espressos, Veganem und grasgrünen Smoothies, den Mund wässerig.

 

Das Premierenpublikum, darunter auch zahlreiche auswärtige Besucher und als Ehrengäste die Ordensschwestern des Halterner Krankenhauses, dürfte sein Kommen nicht bedauert haben. Im Gegenteil, das gesamte Ensemble einschließlich der Souffleusen Ingrid Abbing und Margret Wittek wurde zum Abschluss überschwänglich und verdient gefeiert. Es dürfte sich in Haltern am See schnell herumsprechen, dass ein Besuch der Neu-Inszenierung der Plattdeutschen Bühne auch in diesem Jahr wieder ein Vergnügen ist. Gelegenheit dazu gibt es noch am kommenden Karnevalswochenende (Samstag, 10.02, 19 Uhr, und Sonntag, 11.02., 16.30 Uhr), sowie in der Abschlussvorstellung am 18.02., ebenfalls 16.30 Uhr.

 

Hier gehts zur Halterner- Zeitung:

https://www.halternerzeitung.de/Staedte/Haltern/Echtes-Bauernhof-Feeling-in-Haltern-am-See-1253810.html